Der Sinnspruch „Leben wie Gott in Frankreich“ hat nach wie vor immer noch Bestand, denn kaum ein anderes Land in Europa strahlt mit der Lebensweise der hier lebenden Menschen so viel Gelassenheit und Fröhlichkeit aus. Diesen Umstand kann man in allen Dörfern und Städten Frankreichs entdecken. Der beliebteste Ort in den Städten ist das Bistro. In diesen schlicht und einfach eingerichteten kleinen Restaurants treffen sich vor allem die Männer, um über alle möglichen Themen zu sprechen oder auch nur, um ein wenig Geselligkeit zu spüren.
Dazu kommen entweder Kaffee oder Pastiche oder in einigen Fällen ein belegtes Baguette, und schon ist die Lebensfreude bei den Männern hergestellt. Die Frauen hingegen haben ihren regelmäßigen Treffpunkt auf den Wochenmärkten. Hier können sie sich mit anderen Frauen austauschen und sich die Sorgen des Alltags von der Seele reden. Der Einkauf aller möglichen Lebensmittel ist dabei eher ein nebensächliches Produkt. Auf diese Weise haben auch die Frauen wenigstens eine Abwechslung vom täglichen Alltag, während vor allem die älteren Männer, welche ihr Arbeitsleben bereits hinter sich haben, fast täglich in den Bistros hocken.
Aber auch die Bistros, welche die französische Lebensart mit ihren Kunden verkörpern, müssen um ihr Überleben kämpfen. Allein in den mittelgroßen Städten musste bereits in den letzten zwei Jahren mindestens jedes zweite Bistro schließen. Der Umstand hierfür liegt in der gesamten Verteuerung des Lebensstandards. Dafür sind in der französischen Hauptstadt praktisch noch alle Bistros gut besucht, was vor allem den Urlaubern und Gästen Frankreichs zu verdanken ist. Die französische Lebensart sollte jeder noch so lange wie möglich genießen, auch als Besucher, denn mittlerweile sind die Zahlen in den Bistros eher ruhig.