Die Globalisierung und mit ihr auch die Integration von Ausländern sind brandaktuelle Themen. Im Internet findet man dazu ebenso viele Artikel und Webseiten wie zu anderen aktuellen Themen. Wer beispielsweise nach Möglichkeiten der Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital sucht, wird auf die finanzielle Situation von Ausländern quer verwiesen und kommt über Ecken und Enden über diverse Links vielleicht bis hin zum Thema der französischen Fußballmannschaft. Sie gilt als Musterbeispiel der Integration, setzt sie sich doch aus Spielern aus der ganzen Welt zusammen und agiert dennoch – oder gerade deshalb – ausgesprochen erfolgreich.
Dass die Fußballnationalmannschaft Frankreichs aus globalen Spielern besteht, sieht man bei jedem Turnier. Die Zusammensetzung der Mannschaft, vor allem seit 1998, hat sogar dazu geführt, dass sie einen neuen Spitznamen erhalten hat. In Anlehnung an die drei Farben der französischen Flagge wurden dafür die Bezeichnungen umgewandelt in „black-blanc-beur“, was so viel heißen soll wie „Schwarze, Weiße und Maghrebiner“. Das „Schwarz“ bezieht sich dabei auf die dunkelhäutigen Spieler, die aus den frankofonen Teilen Afrikas, aus der Karibik und aus der Pazifikregion stammen. „Weiß“ verkörpert die hellhäutigen Spieler, die aus Frankreich selbst oder aus anderen europäischen Ländern mit Einwohnern kaukasischen Ursprungs stammen. Zu den Maghrebinern zählen schließlich diejenigen aus dem Team, welche einen arabisch-muslimischen Hintergrund aufweisen, aber in der Regel in Frankreich geboren sind.
Sicherlich gibt es Unterschiede in der Bezahlung und der Beliebtheit bei den Fans sowie dem Einsatz im Team, aber insgesamt werden alle gleichbehandelt und gelten als gleichwertige Mitglieder des Teams. Es gab jedoch auch einen Skandal, als gefordert wurde, dass eine Quote gegen Fremde im französischen Fußball eingeführt werden sollte. Es ging dabei vor allem um Nationalspieler mit doppeltem Pass und deren Wechselmöglichkeiten. Man entschied sich jedoch – nach erheblichem öffentlichen Protest – offiziell gegen die Quote. Es bleibt zu abzuwarten, wie gut die Integration und Zusammenarbeit innerhalb der Mannschaft zukünftig ablaufen wird.