Alleine die geografische Lage unseres Nachbarn macht nur allzu deutlich klar, dass Frankreich ein wichtiger Teil Europas ist. Nach Deutschland steht Frankreich an der zweiten Stelle der bevölkerungsreichsten Länder Europas. Dieser Trend zur Bevölkerungsexpansion ist für das Frankreich des letzten Jahrhunderts nicht unbedingt typisch zu nennen. Lange Zeit, auch während der beiden Weltkriege, kränkelte das französische Volk ein wenig an den Theorien des Thomas Malthus. Dieser britische Nationalökonom und Sozialphilosoph vertrat die Lehre von einer kinderarmen Gesellschaft, seine Grundsätze der politischen Ökonomie gipfeln in nahezu absoluter Ablehnung von Bevölkerungszuwachs, der Tisch sei nicht für alle gedeckt. Längst jedoch hat sich die französische Nation von diesen relativ negativistischen Grundsätzen abgekehrt. Mit über fünfundsechzig Millionen hat sich la France eindeutig als durchaus fruchtbar erwiesen.
Die Bevölkerung Frankreichs kennt verschiedene Sprachgruppen und Dialekte. So finden sich jeweils sehr unterschiedliche Idiome zum Beispiel im Elsass und der Bretagne, aber auch aus den ehemaligen Kolonien sind die verschiedensten Einflüsse und Sprachschöpfungen eingewandert. Schon früh lernte Frankreich den Mangel an Arbeitskräften kennen. So wanderten zu Anfang Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts viele Italiener, Belgier, Deutsche und Polen als Arbeitskräfte zu. Heute sind die meisten ausländischen Arbeitskräfte in Frankreich aus Algerien, Marokko, oder Tunesien.
Frankreich hat sich, trotz häufiger Regierungskrisen und Unmutsbezeugungen vor allem der jungen, nachwachsenden Gesellschaft, stets zu klaren Positionen im eigenen Land als auch in der Weltpolitik bekannt. Immer ein wenig opportunistisch, mit ein ganz klein wenig französischer Überheblichkeit, die man dem Nachbarn aber einfach nicht übel nehmen kann. Und das alleine wegen der hervorragenden Küche, die uns die Grande Nation vorführt.
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